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Wohnumfeld

Was wäre der Beegerhof ohne seine von Künstlerhand gestalteten Zutaten, mit deren Hilfe der Eigentümer versucht, ein originell gestaltetes, unverwechselbares Ensemble zu schaffen, in dem sich die Bewohner wohl und zuhause fühlen? Ein Rundgang durch den Hof fördert Erstaunliches zutage:

Brunnen der Freundschaft

Aus der Hand von Prof. Gernot Rumpf stammt die Mäusegruppe, die auf dem Brunnen der Freundschaft westlich des Neubaus ihr Unwesen treibt, ohne der Gefahren zu achten, die von einer sie beäugenden Katze und einem sich lautlos nähernden Marder ausgehen. Der in Neustadt a.d.Weinstraße lebende Künstler hat als Schöpfer zahlreicher Bronzeplastiken, die sich zumeist als Brunnenfiguren präsentieren, weltweite Anerkennung gefunden. Sein wohl schönstes Werk, der sogenannte Elwetritsche-Brunnen, steht in seiner Heimatstadt, sein bekanntestes in Jerusalem. Eine neben dem Brunnen stehende Bank lädt zum Verweilen ein.

Storchenparade Hofmitte

Unübersehbar sind die übermannsgroßen Störche, die der Eigentümer anlässlich seiner Pensionierung mitten im Hof aufstellen ließ, um für die Verjüngung des Hofes zu werben, aber auch, um zu dokumentieren, dass er trotz der Belastungen durch den Hof ein Fernflieger geblieben ist, der einmal im Jahr den Südwesten Afrikas ansteuern muss, um den Traum auszuleben, den ihm Kaisitz verwehrt hat, der aber regelmäßig an den Ort zurückkehrt, der seinen Vorfahren seit Generationen Heimat ist. Wie die Störche eben, die sich in einem bunten Kleid präsentieren, das ihnen namhafte Meißner Künstler mit viel Liebe übergestülpt haben, namentlich die bekannte Porzellanmalerin Gundula Eichler, der vielseitig begabte Pfarrer Werner Kestel und der renommierte Maler und Zeichner Steffen Mikosch, von dem auch das Wandbild am Südgebäude stammt, das den Beegerhof zeigt, wie er vor 100 Jahren aussah.

Bronzetafeln Eingangsbereich

Die Bronzetafeln im Eingangsbereich stammen von dem Bildhauer Markus Sauermann aus Guntersblum bzw. der Kunstgießerei Strassacker in Süßen und erinnern an Freunde und Verwandte, die dem Bauherrn bei der Sanierung des Hofes selbstlos unterstützt haben, darunter an den Freund Hellmut Wenner, „dessen Großmut diesen Hof erneuern half, voller Dankbarkeit”.
                                                                                                                            

Afrika im Beegerhof

Das kleine Museum zu schwarzafrikanischer Gebrauchskultur ist nunmehr untergebracht im Dachbereich des Nordgebäudes, zu erreichen über den Eingang zu den Wohnungen Moch. Die auf Dauer angelegte Ausstellung macht den Versuch, Fotos und Gegenstände, die Herr Beeger von zahlreichen Reisen aus Namibia und Angola mitbrachte, der Nachwelt zu erhalten. Die Sammlung ist nicht weltbewegend, kann aber beanspruchen, die Erinnerung an eine Welt hochzuhalten, die aufgrund der seit 1974 im Südwesten Afrikas tobenden Bürgerkriege unwiederbringlich verloren ist.

Von 1970 bis 1972 und wieder 1974 war Herr Beeger im damaligen Südwestafrika (heute Namibia) mit dem Sammeln von Material für ein Dissertationsvorhaben befasst, das für ihn allerdings in dem Maße an Bedeutung verlor, in dem ihn Reisen in den weithin verbotenen Norden des Landes und über die Grenze nach Angola führten. In Angola, das seinerzeit als Eldorado ethnologischer Forschung galt, stieß er abseits der Verkehrswege auf „das alte Afrika“, den Kontinent, wie er in den Träumen unserer Großeltern lebte. Er war fasziniert von der naturnahen Lebensweise der Bantu-Völker, allen voran der Mucuvale, bei denen er eine Zeitlang Gastrecht genoss. Seiner Bereitschaft, das Leben im Kral mit der Dorfgemeinschaft zu teilen, verdankte er Bilder einer Kultur, die es heute nicht mehr gibt, und Gebrauchsgegenstände, die einzutauschen heute nicht mehr möglich ist. Der Besucher wird überrascht sein ob der Vielzahl an Objekten, die sich auf Schmuck, Frisuren und Körperpflege beziehen, und staunen angesichts der Fertigkeiten, die bei der Herstellung von Waffen, Werkzeugen und Gefäßen zur Anwendung kamen. 

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